Die Stromberg-Attitüde

Wie erreicht man das, was einem wichtig ist? Fleiß und harte Arbeit sind gewaltige Säulen, ohne die nichts wirklich funktioniert. Doch auch das Leben hat Cheats für uns parat!

Jeder von uns hat seine eigenen Ziele, doch wir benutzen auch völlig unterschiedliche Wege und Arten diese zu erreichen. Dabei ist es im Endeffekt völlig egal, wie ein Ziel erreicht wird, denn wir leben in einer Gesellschaft in der Resultate von zentraler Bedeutung sind. Dabei ist die Gesellschaft nur der Hintergrund der ganzen Geschichte, denn jeder wünscht es sich erfolgreich in dem zu sein, was er tut und ein erfolgreicher Mensch ist genau dadurch definiert, dass er seine eigenen, einst gesetzten Ziele erreicht und das auf jede erdenkliche Art und ohne Rücksicht auf Verluste.

Welche Wege man dabei wählt und wo man die persönliche Grenze zieht ist jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass man hinterher das Glücksgefühl des Errungenen und das Überschreiten seiner eigenen moralischen Vorstellungen in Harmonie bringen kann. Doch um die Moral geht es hierbei nicht. Es geht hier darum nicht den gewöhnlichen Weg zu gehen, wenn man dahin will, wo man sich seine Zukunft vorstellt.

Im Laufe der Zeit stellen wir uns alle vor Aufgaben, vor große und kleine. Wir richten auch oft unser Leben danach aus. Hochschulabschluss, Promotion, eine gewisse Position in einem Unternehmen, Erträge aus der Selbstständigkeit, oder herausragende sportliche Leistungen – das sind die wenigen Beispiele von Zielen, die unserem Leben oft erst einen Sinn geben.

Welches von diesen man auch wählen mag – es gibt überall einen natürlichen, orthodoxen, ja beinahe „vorgeschriebenen“ Weg das jeweilige Ziel zu erreichen. Studium? Lerne! Promotion? Lerne mehr und arbeite hart! Karriere? Arbeite hart, lerne, arbeite noch härter, lerne härter, wiederhole! Business-Cash? Genau wie Karriere, nur quadriert! Sport? Warum bist du nicht im Training?

Gegen diese Wege ist überhaupt nichts einzuwenden und sie sind das Alpha und Omega, wenn man wirklich zu diesen Zielen kommen will. Das sind jedoch Autobahnen, die eine kolossale Vielzahl von Faktoren, sowohl positiven, als auch negativen in sich tragen. Ist dir jemand zu langsam, überholst du ihn. Witterst du einen Stau, nimmst du eine Umleitung, oder, wenn du ganz geschickt bist die Ausfahrt-Einfahrt-Methode, mit der du den Stau für dich um einige Hundert Meter kürzt.

Doch nun möchte ich konkreter werden und in meine Tirade ein vorzügliches Beispiel bringen. Wie schon bekannt, bin ich seit einiger Zeit mit dem Studium der guten, alten Biologie beschäftigt. So wie jeder Student kenne ich etliche Leute an meiner Universität. Sie alle sind völlig unterschiedlich, vor allem was die Art und Weise angeht, wie sie ihr Studium in Angriff nehmen. Wie in jedem Studiengang und -jahr gibt es die fleißigen Streber, die lockeren Mittelläufer, die ständig breiten Schlackser, die absolut verrafften Chaoten, die nachdenklichen Introverten, die kontaktlustigen Extroverten und alle möglichen Kombinationen aus den genannten Klassen.

Unter den Leuten, mit denen ich mich in den an der Uni verbrachten Jahren am besten anfreunden konnte sind zwei lockere, fleißige und sehr kontaktfreudige Schlackser-Extroverten – soviel zu Kombination. Wir drei haben in den letzten 12 Monaten ziemlich viel miteinander durchgemacht. Hauptsächlich hing es damit zusammen, dass wir endlich den Willen gefunden haben der Herumschlackserei ein Ende zu setzen und innerhalb eines Jahres  alles nachgeholt haben, was wir innerhalb der letzten paar Jahre versäumt haben. Nur gingen wir unterschiedliche Wege.

Ich, ein wohlerzogener Halbstreber nahm den konventionellen Weg und habe mich für jede Klausur mit Büchern eingemauert und gelernt, bis ich einen Überdruck auf meinen Augäpfeln deutlich spüren konnte. Es hat mich auch weit gebracht. Ich habe alle Klausuren bestanden und bekam meine heiß ersehnten Scheine, die mir Türen in die Annalen der hohen Wissenschaft eröffnet haben. Die beiden zogen nach.

Nachziehen mussten sie allerdings, weil sie hochkant bei den Klausuren gescheitert sind. Doch wenn der konventionelle Weg nicht funktioniert….nun, wenn der Esel kein Heu frisst, gib ihm Hafer.

Das Endurteil: Für den ersten Schein, den der organischen Chemie, haben sich die beiden eine mündliche Prüfung beim Professor errungen und kamen beide mit einer besseren Note raus, als ich in meiner Klausur. FUCK! Das Papier ist eben nicht flexibel. Es kann nicht erklären und auch nicht feilschen. Ab dem Punkt galt der Weg als effektiv.

Die zweite Prüfung, Physik, die ebenfalls nach der Studienordnung schriftlich abgelegt werden muss, wurde von den beiden unter immensen Aufwand ebenfalls als mündliche Prüfung beim Professor herausgeprügelt. Der arme Kerl wusste noch nicht einmal, was „Vordiplom“ zu bedeuten hat, denn er war Portugiese und relativ neu an der Universität, Diplomer waren ihm ein unbekanntes Tier. Der einzige Nachteil – sie mussten den „oral test“ auf Englisch absolvieren, wobei der Vorteil wiederrum ist, dass Physik, wie auch die Mathematik keine Sprache kennt. Ergebnis – beide bessere Note, als ich in der Klausur. FUUUUCK!

Der krönende Abschluss der Geschichte ist die Prüfung der physikalischen Chemie gewesen. Physikalische Chemie ist der Endgegner eines jeden Diplombiologen und im Durchschnitt fällt ein Student 3 Mal durch, bevor er endlich genug Verständnis aufgebaut hat um knapp zu bestehen. In meinem Fall waren es insgesamt fast 5 durchgebüffelte Monate und ich kam in der Klausur einen halben Punkt über die Bestehensgrenze. Schein ist aber Schein und ich war glücklich, denn der Endgegner war besiegt.

Was ist mit den beiden Genossen? Nachdem sie durch die Klausur gerasselt sind und gewittert haben, dass die schriftliche Prüfung einem Todesurteil gleichkäme, haben sie in einem kolossalen Aufwand einen Professor davon überzeugen können sie…nun, wiederrum mündlich zu prüfen. Das Resultat kann man sich vorstellen – beide durchgekommen.

Aus dieser Geschichte kann man sehr viele Lektionen ziehen. Zum einen, dass es niemals nur einen Weg zum Ziel gibt, sondern Dutzende und der nächstbeste ist nicht immer der effektivste. Man sollte auch lernen Muster zu erkennen, lernen wann etwas für dich funktioniert, denn du hast Eigenschaften, die kein anderer besitzt.

Das Wichtigste ist aber, dass alles nur von Menschen abhängt und von deinem Kontakt zu ihnen. Keiner der Professoren oder Sekretäre hätte dabei mitspielen müssen, als sie versucht haben die Studienordnung zu umgehen. Doch sie haben es. Somit haben die beiden ihr Ziel erreicht und am Ende wird es das Einzige sein, was zählt.

4 Gedanken zu „Die Stromberg-Attitüde

  1. Dieser Text ist Gegenstand, eines sehr komplexen Charaktermechanismus, der einen unbändigen Drang auf seine
    zielstrebig verschriebenen Idealen ausüben soll, aber nichts der gleichen tut. Alles entspringt einer kranker Vorstellung, welche völlig verzerrt hier dargelegt wird. Dem Leser das Denkende zu verwehren, indem alles nach einem Schema abgefertigt wird, dass die einen als Bezwinger, die anderen als zu Bezwingende und wiederum die Aussenstehende als Erzwingende darstellt, entbehrt jeder Logik; kompromisslos, erbarmungslos, akribisch und derweilen auch aggressiv auf andere Menschen ein zu gehen, ist Tatsache eines Verarbeitungsprozesses des Autors, Geschehen zu verarbeiten welche für ihn nicht rückgängig gemacht werden können, aber ein zerfließendes Selbstmitleid entspriralisieren und auf eine Dimension erheben die für anderen ja regelrecht erdrückend erscheint. Das ein Sinn im Text von „Dasein des Seienden“ nicht herausgearbeitet werden kann, ist regelrecht unzulänglich.
    Bitte um Klärung.

    P.S. „Der Kreator, der Schlacht“…“ Reine Ideale sind erstrebenswert, aber für Menschen die das Licht nie sehen werden……..erschreckend unerreichbar. Es geht nicht um Änderung, sondern um Erleuchtung, was im finsteren Gedankengut eines Einzelnen nicht sprießen kann. “

    Kamehamehaaaaaa

  2. Schöner Kommentar! Doch leider eine einseitige, wenn auch tiefe Betrachtung des Dargestellten. Das Selbstmitleid sei in den Hintergrund geschoben, wobei im Vordergrund die Anregung platziert ist, Neues auszuprobieren auf dem Weg zum Erfolg. Ein Bezwinger ist dabei jeder Mensch, doch die zu Bezwingenden sind nicht andere, sondern man selbst, da die Errungenschaft im Erreichen eines Ziels besteht, wobei man das Ziel sich einst selbst gesetzt hat. Die Erleuchtung kommt dabei weniger vom Denken und umso mehr vom Handeln, vorausgesetzt man frisst sich nicht auf ein Schema auf und ist bereit neues auszuprobieren. Genau darum geht es in meinem Artikel.

    Bankaaai!

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