Wie lernt man eine Sprache, ohne die Couch zu verlassen

Vielsprachig zu sein hat sehr viele Vorteile. Leider stellen sich die meisten Menschen das Erlernen einer neuen Sprache zu kompliziert vor. So geht es einfach!

Wie viele Sprachen sprichst du? Zumindest so, dass du dich unter den Muttersprachlern einigermaßen verständigen könntest?

Seien wir doch ehrlich, in der heutigen Welt ist man fast schon verloren, wenn man nicht zumindest bilingual ist. Englisch ist ein Muss. Doch hier sprechen wir von weiteren Sprachen, davon, drei, vier, oder auch mehr Sprachen sprechen zu können.

Wie kommt man dahin ohne allzu großen Aufwand? Genau darum soll es in diesem Artikel gehen. Doch zuerst…

Mit Vorurteilen aufräumen

Es gibt kaum einen Menschen, der es nicht möchte, oder nicht zumindest für sinnvoll hält eine neue Sprache zu erlernen. Wir sind jedoch alle Meister darin Ausreden zu erfinden und der erste Schritt zum effektiven Sprachenlernen ist das gnadenlose Zerschießen dieser Vorurteile und Ausreden.

Die häufigste Ausrede, die man hört hängt mit dem Alter zusammen und damit, dass man ab einem gewissen Alter einfach keine neue Sprache mehr erlernen kann. Diese Aussage ist reiner Quatsch. Sicherlich fällt es einem zunehmend schwerer Neues aufzunehmen, je älter man wird, doch die Anzahl der Polyglotte, die erst mit über 30 anfingen sich andere Sprachen anzueignen ist schlicht enorm.

Ich selbst bin mit meiner Familie vor 15 Jahren nach Deutschland gekommen und kenne dementsprechend sehr viele Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland kamen und die deutsche Sprache lernen mussten. Unter ihnen sind nicht wenige, die erst mit Mitte 40 oder später mit dem Sprachenlernen anfingen und gerade diejenigen von ihnen, die sich ins Zeug gehängt haben sprechen die Sprache nun fließend. Man muss es nur stark wollen, oder stark brauchen(wenn es zum Beispiel mit dem Beruf zusammenhängt).

Das nächste Vorurteil ist der große Umfang und die Komlexität einer Sprache und somit eine schier riesige Zeitspanne, die man braucht, bis man eine Sprache einigermaßen beherrscht. Ich habe gute Neuigkeiten für euch: Um eine Sprache auf einem Grundniveau verstehen zu können – und dabei meine ich in allen Themen – braucht man lediglich 1000 Wörter. Natürlich nicht zufällige Wörter, sondern die 1000 meistgebrauchten Wörter in der jeweiligen Sprache.

Die brilliante Erfindung namens Internet birgt etliche Kompendien von genau diesen 1000 meistgebrauchten Wörter für beinahe jede gängige Sprache dieser Welt. Nehmen wir mal an, man lernt nur 10 Vokabeln täglich, so beherrscht man die Sprache auf einem guten Basisniveau schon in etwa 3 Monaten.

Wusstet ihr übrigens, dass Muttersprachler in jeder Sprache selten einen größeren Wortschatz von 3000 Wörtern haben? Mit Hartnäckigkeit und Einsatz hat man also nach 9 Monaten das Baby ausgetragen und beherrscht eine Sprache mehr als einigermaßen okay.

Die nächste Einbildung besteht darin, dass man unbedingt einen Sprachpartner braucht, um eine Sprache gut erlernen zu können und daher ins Ausland gehen muss. Wahr war das vielleicht vor 20-30 Jahren, doch mittlerweile haben wir genug Technologie, die ganz gut die Sprachumgebung simulieren und das Sprachzentrum stimulieren kann.

Schlussendlich kann ich sagen, wenn dir noch mehr Ausreden einfallen, oder du weiterhin Gegenargumente gegen die Ausführungen oben anführen kannst, solltest du dir überlegen, ob es dir überhaupt wichtig ist eine neue Sprache zu lernen. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als verschwendete Zeit mit einem Ziel, das kein deutliches Warum hinter sich hat. Doch wenn du das Sprachenlernen wirklich angehen willst, dann lese einfach weiter.

Die richtige Technik finden

Angesetzt beim oberen Fakt, kann man sich zuerst einmal das Pflichtvokabular besorgen. Über Suchmaschinen kann man diese Listen relativ einfach finden.

Der erste Schritt besteht also darin sich die häufigsten 1000 Wörter der Sprache, die man lernen will, zu besorgen. Jeder hat natürlich seine eigene Methode Vokabeln zu lernen.

Klassisch sind dabei Karteikarten und, was ein Glück, diese gibt es im Handel. Boxen mit dem häufigsten Tausend Vokabeln gibt es im Handel, zumindest was Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch betrifft. Ich selbst habe 2 davon.

Wenn man allerdings kein Geld ausgeben will, gibt es auch online Listen zum ausdrucken. Ein Tausend Vokabeln sind der erste Schritt, das stabile Fundament für jede Sprache. Darüber hinaus geht nur weitere Übung, die man hartnäckig angehen sollte.

Diese Übung ist allerdings nicht schwer zu bekommen. Es erscheinen immer mehr Seiten, die das Sprachenlernen vereinfachen sollen. Das beste Beispiel dafür ist DuoLingo. Warum ist gerade eine Seite wie DuoLingo optimal, um eine Sprache zu üben?

Tim Ferriss stellt in einem seiner Bücher eine tolle Strategie auf, um am Ball zu bleiben, egal worum es sich handelt.

Regel Nummer Eins: Setze ein großes Ziel und zerhacke es in kleinere.

Um motiviert zu bleiben, solltest du wissen wohin du dich bewegst. Um das zu wissen, muss man sich das Ziel der Reise vorstellen können. Also setzt man sich ein großes Ziel. Warum ein großes? Weil es keinen Spaß macht kleinen, banalen, trivialen Zielen entgegen zu streben. Warum sollte man das große Ziel dann in kleinere zerteilen? Weil der Tag nur 24 Stunden hat. Tagesziele bringen dich eines Tagen zu dem großen Endziel.

Regel Nummer Zwei: Definiere deine Ziele durch Zahlen.

Egal welches Ziel du dir setzt, musst du klar erkennen können, wann du es erreichst. Die beste Art das zu bestimmen ist die Messung in Zahlen. Es kann zum Beispiel die Anzahl der Vokabeln sein, die man sich täglich einprägt. Woher weiß man aber absolut sicher, dass man sich auch alle eingeprägt hat?

DuoLingo hat eine Lösung für diese Ungewissheit. Es vergibt dir einfach Punkte für deine Mühen und eine Bestimmte Anzahl dieser Punkte kannst du als Tagesziel definieren.

Wenn du natürlich eigene Ideen dazu hast, dann lass dich nicht aufhalten. Jeder hat seine eigenen Methoden.

Regel Nummer Drei: Mach das Ganze zu einem Spiel.

Wir spielen gerne, sehr gerne, vielleicht ist Spielen sogar die allerliebste Beschäftigung für die meisten Menschen. Daher ist das kein bahnbrechender Gedanke, dass man seine Ziele umso schneller und angenehmer erreicht, je mehr Spiel und Competition man darin einbindet.

Auch hier bietet DuoLingo die Spielumgebung mit Badges und Pokalen, die man erspielen kann und Freunden, die man hinzufügen kann, um die Sprachen miteinander und nebeneinander lernen zu können.

Ich bin dort übrigens unter dem Namen „StableElement“ unterwegs.

Fazit

Das wars auch schon. Drei Regeln und Drei Monate mehr ist das nicht. Macht ihr mit?

 

 

 

Bildquelle: Flickr
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