Eric Moussambani – Frechheit und Mut

Als der langsamste Schwimmer aller Zeiten, der je an einer Olympiade teilgenommen hat – so ging Eric Moussambani in die Geschichte ein. Kaum jemand kann sich an seine Geschichte erinnern. Doch er ist ein Held in seiner Heimat und ein Mann, der sich furchtlos einer aussichtslosen Herausforderung gestellt hat.
Es herrscht das Jahr 2000 und die Olympiade in Sydney ist im vollen Lauf.

Eric Moussambani ist auch dabei und will 100-Meter-Freistil schwimmen. Er kommt aus Äquatorialguinea und ist der Besitzer einer der 150 sogenannter Wildcards – Teilnahmeerlaubnisse für Teilnehmer aus Entwicklungsländer.

Diese Karten ermächtigen ausgewählte Personen an der Olympiade teilzunehmen, ohne an Qualifikationen teilzunehmen zu müssen. Eine freundliche Geste seitens des Olympiakomitees, die den sportlichen Geist stärken soll.

Keiner der Anwesenden, weder die Jury, noch die Zuschauer haben Eric bisher schwimmen sehen. Doch er ist dabei – ohne einen teuren Speedo-Haihautanzug, oder sonstigen Schnickschnack. Eine schlichte Badehose und eine Schwimmbrille – er hat nur das allernötigste.

Vor seinem Auftritt warnt er die Jury, er fürchte er schaffe die Strecke nicht und befürchte er könnte ertrinken. Sie halten es für einen Gag, doch nehmen diesen dennoch ernst. Es werden zwei Rettungsschwimmer bereit gehalten.

Eric stellt sich an den Beckenrand. Seine Gegner sind ein Tadschike und ein Nigrer und beide Profischwimmer. Eric weiß, er hat keine Chance, doch dabei sein ist alles, oder?

Der Startschuss fällt, seine Gegner sind bereits im Wasser. Ein Falschstart, sie sind zu früh gesprungen…und werden disqualifiziert. Nun darf Eric alleine schwimmen, um eine Leistung vorzuzeigen. Er schwimmt, schwimmt und lässt seine Warnung Wirklichkeit werden. Die letzten 15 Meter fallen ihm so schwer, dass die Rettungsschwimmer sich dauernd bereit halten ihn zu retten. Doch er schafft es und gewinnt die Disziplin.

Er gewinnt sie mit der schlechtesten Zeit, die je ein Schwimmer bei Olympia geschwommen ist – 1:52,72. Hier ist das berühmte Video seines Auftritts:

Was war da los?

Die Lösung des Rätsels ist einfach: In Äquatorialguinea gibt es EINEN einzigen Pool, wobei dieser lediglich 20 Meter lang ist. 3 Monate vor seinem Auftritt konnte Eric noch nicht einmal schwimmen. Ein Tourist hat es ihm beigebracht und so trainierte dieser Kerl jeden Tag, damit er an der Olympiade teilnehmen kann!

Wieviele Leute jaulen herum „Ich kann da und dort nicht teilnehmen, ich bin nicht gut genug“ – sie sollen sich an Moussambani ein Beispiel nehmen.

Ein weiterer Fakt ist, dass Eric seine Bestzeit 2004 auf 57 Sekunden verkürzte. Somit trennen ihn 10 Sekunden vom Weltrekord. Doch leider konnte er weder 2004, noch 2008 aufgrund von Problemen mit der Einreiseerlaubnis nicht an der Olympiade teilnehmen.

2 Gedanken zu „Eric Moussambani – Frechheit und Mut

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