Heute geht es weiter mit der Vorstellung der Prinzipien der Effektivität, die von Tim Ferriss in seinem Buch „The 4-Hour-Workweek“ präsentiert werden. Diesmal geht es um ein Gesetz, das bereits in den 40er Jahren aufgestellt wurde und dem immer noch zu wenig Beachtung geschenkt wird und somit Effektivität vergeudet!
Rekapitulieren wir kurz, was wir bisher erfahren haben: Tim Ferriss konnte seine 70 Stunden Woche zu einer 4 Stunden Woche transformieren, indem er sich hauptsächlich zwei Prinzipien bedient hat. Das erste Prinzip, war das Paretoprinzip, das wir vorgestern behandelt haben. Heute geht es um…
Das Parkinsonsche Gesetz
Der Arbeitsumfang dehnt sich stetig aus, um die Zeit, die zum Erfüllen einer Aufgabe gegeben ist, vollständig zu füllen.
Genau so lautet das Gesetz. Einfach? Ja. Also könnten wir nach diesem Satz aufhören? Nicht unbedingt, lasst uns das Ganze etwas ausführen, denn für diesen Artikel habe ich mir eine Stunde Zeit vorgenommen =) .
Das Gesetz wurde von Cyril Northcote Parkinson, einem britischen Soziologen postuliert und als Beispiel hat er eine Rentnerin aufgeführt, die beinahe einen gesamten Tag dafür braucht, um ihrem Enkel eine Geburtstagskarte zu schreiben. Sie verbringt eine halbe Stunde dabei die Karte auszusuchen, eine Stunde, um sich zu überlegen was sie schreiben will, etc. Im Endeffekt ist die Karte erst nach etlichen Stunden abgeschickt. Als Gegenbeispiel fungiert dabei ein vielbeschäfigter Manager, der dafür nicht mehr als 5 Minuten brauchen würde.
Wie in dem Beispiel beschrieben, greift das Gesetz beinahe auf alle unsere Tätigkeiten. Das Gesetz erklärt zum Beispiel, warum 95% aller Studenten(mich inbegriffen) in den letzten 2 Wochen(gelegentlich auch Tagen) für eine Klausur lernen, obwohl dafür mehrere Monate gegeben waren.
Doch wie kann man dieses Wissen nun nutzen?
Das Gesetz kann man nicht umgehen, doch man kann es durchaus nutzen. Welche unterbewussten Vorgänge an derartigem Verhalten beteiligt sind interessiert uns erst einmal nicht, es ist eher das Praktische.
In der Praxis ist es immer noch so, dass wir uns unsere Deadlines selber setzen können. Wenn man sich ein Ziel setzt ist es von immenser Bedeutung das Ziel auch mit einer entsprechenden Deadline zu versetzen, das heißt ganz bestimmte Zeitpunkte, an denen das Ziel vollständig erfüllt sein muss.
Wenn man dies nun tut, so merkt man schnell, dass die Deadline auf eine wundersame Weise das Gehirn nicht nur auf volle Power schaltet, sondern auch den Gedankenfluss zielgerichtet auf die Aufgabe steuert. Andererseits gewinnt man die Erkenntnis, dass wenn die Deadline fehlt, die Aufgabe auf nicht weniger wundersame Weise erst in einen mentalen „Zu erledigen“-Stapel verschoben wird und schließlich aus diesem verschwindet. Das führt zu den unangenehmen Situationen, die durch „Verdammt, hab ich total verschnarcht!“-Rufe begleitet werden.
Mit diesem Wissen im Ärmel kann man nun anfangen zu experimentieren und sich in der Anfangszeit immer öfter überraschen. Es ist logisch, dass die Deadlines nicht beliebig klein werden können. Niemand schafft es eine 2-Zimmer-Wohnung in 3 Minuten zu putzen. Doch wenn man sich für diese Aufgabe als Deadline den 15. des Folgemonats setzt, so wird man auch kaum erstaunt sein, dass die Wohnung genau am 15. wie ein Diamant glänzt.
Was ich damit andeuten will ist, dass man sich für immer wiederkehrende Aufgaben immer kürzere Deadlines setzen sollte und stetig analysieren sollte, warum man die Aufgabe innerhalb der gegebenen Zeit nicht erfüllt hat, falls dies der Fall ist.
Nach einigen Durchläufen wird man seine persönlichen, absolut realistischen Deadlines kennen und ganz plötzlich feststellen, dass man eine verdammte Menge Zeit hat. Eine derart große Menge Zeit, dass man nicht weiß wohin mit ihr. An dem Punkt fängt man an Tim Ferriss zu verstehen.
Fazit
Fassen wir noch einmal zusammen:
- Setze dir für alle Ziele und Aufgaben Deadlines
- Verkürze diese Deadlines solange, bis du deine persönlichen, für dich realistischen Deadlines findest
- Wenn du dich während der Ausführung der Aufgabe um etwas anderes gekümmert hast ist deine Deadline nicht realistisch
- Beschäftige dich zu einer Zeit immer nur mit einer Aufgabe
Der letzte Punkt ist ein Cliffhanger zum nächsten und vorerstmal letzten Artikel über Tim Ferriss und 4HWW! Bis Übermorgen!
Interessant wären auch paar Links zu Bücher, die sich mit diesem Thema näher beschäftigen. Also deine Empfehlungen!