Kommen wir doch nun zu dem abschließenden Teil der Tipps aus dem „4-Hour-Workweek“ Buch von Tim Ferriss. Diesmal geht es einzig und allein um die Fähigkeit und die Kunst eine einzige Sache auf einmal zu erledigen – Singletasking ist angesagt.
Multitasking wurde eine lange Zeit, als das ultimative Mittel zur Effektivität gepriesen. Einige Forscher haben behauptet Multitasking sei für alle möglich, andere haben gemeint, dies beherrschen nur Frauen. Andere Studien haben gezeigt, dass Multitasking erlernbar ist, andere Studien haben diese Ergebnisse widerlegt.
Die Frage ist aber: Wann hören wir auf gegen unsere Natur anzukämpfen? Möglicherweise ist es Frauen wirklich gegönnt mehrere Sachen gleichzeitig zu erfüllen, ohne dabei an Effektivität zu verlieren, doch Männer können dies keineswegs. Selbst wenn wir so etwas lernen müssten, welchem Zweck soll dies dienen? Dass wir uns auf mehrere Sachen konzentrieren können, doch auf keine dieser richtig?
Natürlich können wir gleichzeitig Auto fahren und Radio hören, doch beide Vorgänge haben wir durch jahrelange Übung gelernt und verinnerlicht. Haben wir die Zeit, um dynamische Vorgänge, die wir für unsere Arbeit brauchen, jahrelang zu erlernen? Meistens nicht! Betreiben wir Multitasking am Arbeitsplatz dennoch, oder versuchen wir es zumindest? Oh ja, das tun wir! Es gibt aber einiges, was schlicht und einfach gegen so ein Verhalten spricht.
Erst einmal wäre da die Millersche Zahl. Diese Feststellung von dem Psychologen George A. Miller besagt, dass ein Mensch in seinem Kurzzeitgesächtnis maximal 7, plus-minus 2 Informationseinheiten gleichzeitig halten kann. Zu welcher Überlegung führt uns das? Zu der Überlegung, dass Multitasking möglich ist, doch dabei konzentriert man sich auf viele Sachen nicht annähernd richtig.
Beim Multitasking streut man seine Ressourcen. Wenn das eingefahrene Aktionen sind, wie z.B. ein Auto steuern, dann ist das okay, doch wenn das ein neues Projekt ist, dann vergeudet man seine wertvolle Aufmerksamkeit und verschwendet dadurch seine Zeit.
Im Klartext heißt es: Wenn man eine neue Aufgabe erledigen will, sollte man alle möglichen Störfaktoren beseitigen. Ob es das Handy, das ICQ, Menschen im Raum, das offene Fenster, der Mail-Reminder oder sonst was ist, ist egal. Hauptsache man kann sich wirklich auf das konzentrieren, was man sich als Aufgabe gesetzt hat.
Multitasking beherrscht wohl keiner von uns richtig, doch vor allem Singletasking ist eine Kunst, die erst einmal gelernt und beherrscht werden will. Das Ergebniss ist zum einen eine kürzere Zeit, die man zum Erledigen einer Aufgabe benötigt, zweitens eine viel realistischere Einschätzung seiner Deadlines, die wir ja im vorigen Artikel besprochen haben.
Somit gewinnt man durch Singletasking doppelt Zeit – was man von Multitasking kaum behaupten kann…
richtig. das sollten sich meine profs mal beherzigen wenn sie das nächste mal den semesterablaufplan aufstellen.
Hallo Vladim
Ja, das mit dem Multitasking ist so eine Sache, irgendwie muss man sich aber auch darauf einstellen, denn der Arbeitsalltag lässt einem meist auch gar keine andere Wahl. Oder? Ich finde, man muss zumindest die Fähigkeit besitzen, dass man sich von Multitasking nicht stressen lässt. Ich glaube, dass eine gewisse Multitaskingfähigkeit auch bei einer 4 Stunden Woche nötig ist.
Gruß,
David