Zweifellos genießt der klassische Anzug, so fein er auch sein möchte, in unserer Zeit einen etwas verstaubten Ruf.
Ein Überbleibsel der vergangenen Tage, werden die einen sagen, während die anderen von einer unpraktischen und steifen Herrenkleidung sprechen werden.
Dagegen muss man auch nicht ankämpfen, denn schließlich können sich viele Männer ihren Alltag nicht mehr anders vorstellen, als in T-Shirt und Jeans, selbst wenn sie der Arbeiterklasse nicht ferner sein können.
Jedoch sind es gerade die jungen Gentleman, die an einem Punkt in ihrem Leben stehen, an dem sie sich am liebsten für immer der feinen Schurwolle des Dreiteilers verschreiben wollen, jedoch ihre Bedenken haben, dass sie dadurch nicht einfach nur langweilig, sondern schlimmer noch, altbacken und snobistisch aussehen würden.
Mit kleinen Tricks kann das meisterhaft vermeiden und wir listen die besten von ihnen auf, so dass kein Herr dieser Welt um seinen Ruf bangen muss.
Wir werden Regeln brechen.
Weiche Schale, harter Kern
Wie bereits erwähnt, ist es keine Schande und sogar eine Notwendigkeit Regeln zu brechen. Wie die alte Regel, die besagt, dass der Stoff der unteren Bekleidung feiner sein muss, als der oberen.
Die kalte Jahreszeit bricht herein und ein kräftiger Rollkragenpulli unter dem feinen Sakko hält schön warm, während die Kombination auch noch gut und gewagt aussieht.
Der bunte Informatikerpullover auf dickem Garn wäre vielleicht eine Übertreibung, was man jedoch auf jeden Fall vermeiden sollte sind Rundkragen, denn sie bringen die Gesamtform aus dem Ruder.
Wir wollen Regeln brechen, jedoch keine Anarchie.
Nieder mit der Eintönigkeit
Klassisch und traditionell wird oft zu unrecht mit eintönig und langweilig gleichgesetzt. Wir sprechen hier aber um Anzüge und dieser Vergleich ist hier leider nicht ganz fehl am Platze.
Wer Angst davor hat aus der Tradition herauszubrechen, oder einfach nur der klassischen Stil wahrt und liebt, kann auch weiterhin auf einfarbig setzen. Manche Herren meinen sogar, sie heben sich von der langweiligen Masse durch Nadelstreifen ab, doch dem ist kaum so.
Wovon wir hier sprechen sind Anzüge mit Print. Von vorsichtigen Karomustern, bis hin zu jokerhaften Zombielooks reicht die Palette der unorthodoxen Anzüge.
Man muss seiner Fantasie einen gewissen Lauf erlauben und etwas mit Google spielen und man kann durchaus ein ungewöhnliches Muster finden, mit dem man selbst leben kann.
Die einzige Regel, die nicht gebrochen werden soll ist, dass es dir selbst gefällt, denn ansonsten macht das Anzugtragen doch gar keinen Sinn.
Um einen Schuss Inspiration zu holen, kann man sich die eine, oder andere Laufsteg Show anschauen. Oft werden dort, trotz ihrer Gewagtheit, sehr akzeptable Muster bei Anzügen präsentiert.
Sei eine Zwiebel
Der Bruch weiterer Kanone ist hier Programm. Es ist nun Schluss mit dem Zweiteiler, oder dem Dreiteiler.
Die Improvisation tritt in den Vordergrund und du entscheidest, wieviele Schichten du tragen sollst. Im Winter wären es mit Dreiteiler, Hemd und Mantel bereits fünf Lagen, doch diese Kombination ist immer noch zu langweilig.
T-Shirt unterm Hemd? Warum nicht! Pullover über dem Hemd? Bestens!
Solange du nicht versuchst den Mantel in die Hose zu stopfen, kannst du einige gewagtere Kombinationen ausprobieren.
Hab keine Angst als Ketzer verschrien zu werden. Das sogenannte Layering ist eine der harmlosesten Disziplinen in der Modewelt. Du bist nicht der Erste und wirst nicht der letzte sein, der eine gewisse Kombination anwendet.
Menschen sind kreativ und verrückt zu gleich und du hast nichts zu verlieren – habe Spaß!
Die weitere Reihe
Viele hüten die Tradition so intensiv, dass sie Teile davon an den Rand der Vergessenheit schieben. So wie im Falle des Doppelreihers.
Die Oberbekleidung mir der zusätzlichen Knopfreihe ist zwar ein strenger Klassiker, jedoch ein Kleidungsstück, das in der letzten Zeit so stark in den Hintergrund getreten ist, dass es langsam aus dem fast schon zum rebellischen Ton gehört es zu tragen.
Einige Hersteller schneidern ihre Doppelreiher sehr eng und taillenbetont, was eine gewisse Innovation darstellt. Daher sticht man auch auf eine nette Weise heraus, wenn man sich eines zulegt.
Es wird sich wohl kaum jemand finden, der so einen Doppelreiher noch altbacken nennen kann. Durch die taillierten Schnittmuster lassen sich die Doppelreiher auch sehr gut offen tragen, was dem Look noch mehr Frische verleiht.
Das „verbotene“ Extra
Bekanntlich sind Armbänder, Halsketten, Tattoos und Ähnliches bei Anzugträgern verpönt – und das zurecht.
Ein tätowierter Hals beispielsweise, lässt den gesamten Charme einen Herrenkleids verpuffen und man sieht nur noch wie ein schlechter Security Agent aus.
Halsketten sind meist nicht zu sehen, doch Armreife stechen stark heraus, vor allem, wenn sie aus hochwertigen Leder sind. Einige Lederreif Modelle können durchaus als ein willkommener Ersatz der klassischen Armbanduhr dienen und ziehen auch stark die Aufmerksamkeit auf den Träger.
Feine Ohrstecker sind eine weitere Möglichkeit den steifen Stil zu brechen. In einigen asiatischen Kulturen setzen sich die Gangster von den Bankern nur durch solche kleine Extras ab.
Aber vorsichtiger Umgang ist mindestens erwünscht, wenn nicht gar erforderlich.
Solche Extras sind wie Gewürze – eine Prise zuviel und das Essen ist ungenießbar.
Äußeres Erscheinungsbild
Viele Kerle machen sich sorgen über einen verstärkt konservativen Auftritt beim Tragen eines Anzugs und vergessen dabei den Rest. Was auf dem Kopf passiert kann ebenfalls von Richie Rich bis Sid Vicious reichen.
Der Bart ist ein weiterer Faktor. Die richtige Kombination aus Frisur und Bart kann die konservative Erscheinung in das Reich der Unmöglichkeit verbannen.
Gerade der urige Wikingertyp kann durch einen gut sitzenden Anzug seine Badassness um Faktoren ausbauen.
Wo man jedoch besonders aufpassen muss sind die Hände. Die Fingernägel sollte man auf gar keinen Fall lang wachsen lassen, das sieht einfach nur scheußlich aus. Daher pflegen, ob selbst, oder vom Profi.
Nun sind die besten Arten Frische in den Anzugstil herein zu bringen aufgeführt. Was meinst du dazu? Fallen dir noch weitere Punkte dazu ein? Schreib einen Kommentar, so dass die Leser noch mehr Information und Anregungen mitnehmen können!
Suit up!
Bildquelle: Justin Kern via Flickr