Männliche Sexkomplexe ist ein umfassendes Thema, das schon einige Schicksale auf ihrem Gewissen hat. Jedoch sollte man dennoch darüber reden können.
Diese Mission nahm eine gute Freundin unserer Seite auf sich und hat sich bereit erklärt ihre weibliche Meinung zu diesem Thema niederzuschreiben.
Lesen, diskutieren, Erfahrungen teilen – das ist das Motto. Los geht’s!
Es ist nun mal so, dass psychologische Komplexe eher Frauen zugeschrieben werden. Doch wir sind gebildete Menschen und wissen, dass auch die Männer vor Ängsten nicht sicher sind. In einigen Fällen werden diese Ängste so stark, dass sie einem das Leben zur Hölle machen und stören das Leben zu genießen.
Heute erzähle ich euch von Männerkomplexe auf sexueller Ebene. Man kann schon praktisch die empörten Stimmen der männlichen Leser hören: “Wie kann eine Frau uns von unseren Komplexen erzählen? Echte Männer haben überhaupt keine Komplexe! Und wer sie hat ist kein richtiger, wenn überhaupt ein Mann!” und so weiter.
Es ist aber so, dass wir, Frauen, ganz genau wissen, dass Männer ebenfalls Angst haben können und wir wissen sogar vor was. Es ist auch höchstwahrscheinlich, dass ihr wissen wollt, wie wir das Ganze sehen und deshalb versuche ich eine kleine Übersicht über die sexuellen Ängste der Männer zu erstellen, von meiner, weiblichen Sicht.
Du kannst unglaublich männlich, stark und selbstbewusst sein, doch höchstwahrscheinlich hast du dennoch einige “Bettkomplexe”(wie auch immer sie ausgeprägt sind), die du weder deiner Partnerin, noch deinen Freunden, noch sich selbst gegenüber zugeben würdest.
Wir finden nicht, dass Komplexe zur Norm gehören, doch sie sind nichts Neues und Außergewöhnliches und sie zu haben ist nicht schlimm.
Oft entstehen diese Ängste in der Pubertät und gewinnen an Macht vor der Stunde X – also vor dem ersten Sex.
Es gibt wohl kaum einen Mann, der sich in diesem Moment als Superheld gefühlt hat, oder sich seiner Stärken und Schwächen bewusst war. Es ist sogar wahrscheinlich, dass die Männer sich dabei eher umgekehrt fühlen, so, dass die Knie und Hände gezittert haben.
Die Angst Nummer Eins, wie banal es auch klingen mag(doch ohne kommen wir nicht aus) – ist die ewige Angst vor der nicht ausreichenden Penisgröße. In der Pubertät hast du dein Reichtum mit einem Lineal pingelig vermessen und hast dann, in den Gesprächen mit deinen Freunden, einige Zentimeter hinzugefügt, wobei du Bedenken hattest, dass dein Penis fast schon der kleinste ist.
Später, nach dem Studium aller Pornos, die zu kriegen waren, musstest du feststellen, dass du ein hoffnungsloser Fall bist. Selbstverständlich hat dich der erste Sex etwas beruhigt, denn das Mädchen hat nicht mit dem Finger drauf gezeigt und lachen müssen. Es war eigentlich alles in Ordnung.
Möglicherweise hast du das Mädchen auch ganz gut befriedigen können und hast dabei selbst eine Menge Spaß gehabt. Doch irgendwo, in weit entfernten Winkeln deiner Psyche, hat sich die These festgesetzt, dass dein Penis kleiner als die allgemeine Norm ist.
Es ist kein Geheimnis, dass es den Frauen gefällt, das zu sehen, was ihnen Spaß bringen wird. Doch das betrifft nur die visuellen Empfindungen. Die meisten Männer, die eine Frau in ihrem Leben trifft, haben eine ziemlich bescheidene Größe. Der Unterschied von wenigen Zentimetern spielt gar keine Rolle. Für uns gilt – lieber ein paar Zentimeter weniger, als ein paar zuviel.
Die Riesenschwänze, die man in den Pornos zu sehen kriegt, können nur wenige Frauen beglücken(die passen einfach nur nicht in uns hinein – weder in der Länge, noch in der Breite).
Einige Ängste treten bei Männern nicht nur vor dem ersten Sex auf, sondern jedes Mal vor dem Sex , ein Leben lang. Zum Beispiel in dem Moment, in dem die romantische Beziehung in die horizontale Ebene übergeht.
Nicht erregt genug zu sein, wenn es darauf ankommt – diese Angst hat wohl jeder Mann erlebt. Wie man mit der Sache umgeht, hängt nicht nur vom Mann ab, sondern ebenfalls auch von der Frau an seiner Seite.
Es gibt zwei mögliche Ausgänge für das “Schreckensszenario”. Der erste: die Frau packt ihre Sachen und verlässt fluchend den Raum. Das ist sicherlich unangenehm und zeigt an sich nur, wie unadequat das Mädchen eigentlich ist. Der zweite: die Frau versucht dich zu beruhigen, sagt es wäre nichts Schlimmes und könne jedem passieren. Ihr setzt euch hin und schaut weiterhin fern(oder was auch immer) und einige Zeit später stellt sich heraus, dass alles wirklich doch nicht so schlimm gewesen ist.
Vergiss nicht, dass du dich gerade bei den ersten Malen nicht hetzen solltest. Das lange Vorspiel wurde nicht umsonst erfunden. Das lässt euch beide aneinander gewöhnen und dann wird auch alles gut sein.
Noch ein Komplex könnte auftreten, wenn du wenig Erfahrung hast. Das müssen alle durchmachen und es ist eigentlich auch unmöglich, von Anfang an zu wissen, was das Herz der Frau höher schlagen lässt – sanfte Berührungen oder schnellen, aktiver Sex.
Außerdem kannst du nicht voraussagen, wo sich bei deiner Partnerin die erogenen Zonen befinden. All diese Fragen lassen einen Mann, besonders wenn er unerfahren ist, oft in die Sackgasse laufen.
Ich muss dich erst ein wenig beruhigen: die Frau weiß auch nicht von Anfang an, was für dich angenehm ist und vor allem wo(na gut, außer einer gewissen Stelle). Eine gute Methode, um diese Unsicherheiten zu überwinden ist, einfach nur Sex zu haben – en massè. Probier alle Varianten aus, die dir, oder ihr einfallen, und ob es ihr gefällt, oder nicht wirst du, denke ich, schon erkennen. Na gut, vorausgesetzt die Frau ist nicht völlig frigide.
Wie der Alltag zeigt, machen sich nicht nur die Frauen Sorgen wegen ihrem Äußeren. Doch es gibt einen kleinen Unterschied: wenn die Frau unsicher ist wegen ihrem kleinen Bauch, dann wird sie ihn auch versuchen zu verstecken, wenn es intim wird.
Der Mann hingegen kann den ganzen Tag in engen Klamotten herumlaufen, ungeauchtet dessen, wie er aussieht. Doch gerade vor der Stunde “X” überkommen ihn Zweifel, was seine Attraktivität betrifft. Ich konnte leider dieses Phänomen nicht entschlüsseln. Doch die Lösung für das Problem liegt nahe.
Bevor die Frau mit dir ins Bett geht, wird sie deinen Körper genau studieren. Denkst du, nur weil du breite Hosen trägst, hat sie deine krummen Beine nicht bemerkt! Oh doch, mein Freund! Doch du kannst beruhigt sein, denn wenn sie sich doch dazu entschieden hat mit dir Sex zu haben, dann hast du den Test bestanden – mit dir ist alles in Ordnung.
Hier gelten die gleichen Regeln, wie auch bei Männern: wenn der Mann die Frau unattraktiv findet, wird er sie nicht als potenzielle Partnerin ansehen.
Zuletzt möchte ich noch etwas sagen. Wir sind ganz normale Frauen und wir verstehen es nur zu gut, dass auch wenn der Mann stark, mutig und maskulin ist, er dennoch ein ganz normaler Mensch bleibt – mit seinen eigenen Ängsten, Besonderheiten und Befürchtungen, was auch immer sie betreffen wollen.
Ich wünsche euch allen, dass ihr eure unbegründeten Ängste loswerden könnt und am Ende eure große Liebe findet!
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