Wir sind Männer. Wir stellen die Hälfte der Weltbevölkerung dar und ebenfalls eine Gruppe, wie banal das auch klingen mag. Wie jede Gruppe sind wir von Mythen umwoben und von Vorurteilen geplagt, besonders unter denen, die der Gruppe nicht angehören – den Frauen. Das größte Vorurteil ist bekanntlich die Vorstellung, wir würden immer an dasselbe denken. Nun gut, das ist ein Urteil und gar nicht so haltlos, wie manch einer behaupten würde. Wir sind Lebewesen und wie alle Lebewesen von Instinkten getrieben, unter anderem uns fortzupflanzen. Wir begehren die Frauen, tun ihretwegen oft sinnlose Sachen, lieben sie und arbeiten unser Leben lang darauf hin DIE Eine zu finden, die uns endloses Glück beschert, mit der man sein Leben verbringen will. Sex ist dabei ebenfalls von großer Bedeutung, für die meisten sogar von entscheidender. Doch was tut der Mann, um zu seinem Glück zu kommen – sein Endziel zu erreichen?
Oft strebt er nach Geld und Macht und der Spruch von Tony Montana ist in der Hinsicht, gerade deswegen legendär geworden. Einerseits kommt Geld und Macht nicht von heute auf morgen auf einen zu, andererseits sieht die Realität oft so aus, dass selbst ein erfolgreicher Schönling weniger Kontakt zu dem anderen Geschlecht hat, als sein mittelmäßig aussehende Kollege, der Dauerpleite ist. Was ist los? Stimmt die Theorie von Montana doch nicht? Das kennen einige von euch doch bestimmt auch: Euer Kumpel klagt über den Zeitmangel, weil er sich bereits mit drei Mädchen trifft und sich nicht entscheiden kann, während du schon seit einigen Monaten eine absolute Durststrecke kriechen musst.
Hier kommt Pickup ins Spiel – eine komplett neue Weltanschauung hinsichtlich der Geschlechtsinteraktion.
Angefangen hat das Ganze in den Siebzigern, als einige amerikanische Soziologen angefangen haben sich darüber Gedanken zu machen, warum einige auserwählte Männer weitaus mehr Erfolg bei Frauen haben, als der Rest von uns. Die Forschung hat angefangen und die Wissenschaftler sind fröhlich mit Diktiergeräten die Straßen entlang gelaufen und Frauen befragt, was denn nun ein Mann anstellen muss, um bei ihnen zu punken. Es wurden einige Arbeiten darüber geschrieben, nur wenige neue Erkenntnisse gewonnen und seitdem lag die Forschung in diesem Bereich wieder brach. So lange, bis Anfang der Neunziger der Amerikaner Gregory Maddison ein kurzes Buch unter der Bezeichnung „The Layguide“(Übersetzung ist wohl überflüssig) geschrieben hat. In diesem Buch beschreibt er einige Verhaltensweisen, die dem Mann einen Vorteil bei den Frauen verschaffen sollen und damit sein Sexleben auf ein neues Level bringen – Pickup war geboren.
Parallel zu Gregory kamen neue Gurus ins Rampenlicht. Die wohl zwei bedeutendsten sind Ross Jeffries und Mystery.
Ross Jeffries, ebenfalls ein Amerikaner, hat sich NLP zu Nutzen gemacht, um Frauen ins Bett zu kriegen. NLP, das Neuro-Linguistische Programmieren, ein psychologisches Modell, beinhaltet Techniken, die den Menschen in einen beliebigen Gemütszustand bringen können, ohne, dass ihm die Manipulation bewusst wird. Ross hat über Jahre das Modell angepasst und weiterentwickelt, bist er es meisterhaft beherrschte bei den Frauen Interesse, Neugier, sexuelle Erregung und viele weitere Zustände wecken zu können. So fing auch er an einen Haufen von Büchern über sein Modell zu schreiben.
Mystery hingegen ist einen anderen Weg gegangen. Der Kanadier, der mit seinem richtigen Namen Erik von Markovik heißt, hatte bis zu seinem 21ten Lebensjahr noch seine Jungfräulichkeit behalten, was ihm sehr zu schaffen gemacht hat. Soziale Kontakte waren ihm damals fremd, was er, seiner Aussage nach, dem Spiel „Dungeons & Dragons“, das er damal exzessiv gespielt hat, zu verdanken hat. Er kam zum Schluss, dass sich was ändern muss. Täglich ist er nach Toronto hingefahren, um Frauen auf der Straße und in Clubs anzusprechen, seine Angst zu überwinden und endlich Erfolg zu haben. Nach 10 Jahren Angst, Schweiß, Tränen und Überwindung etwickelte er ebenfalls ein Pickup-Modell, den MysteryMethod, das auf sozialer Dynamik basiert. Sein Modell brachte die meisten Erkenntnisse und Methoden, die auch zurzeit im Pickup angewandt werden. Zurzeit ist Mystery, die wohl bedeutendste Figur der Pickup-Community. Er leitet Seminare, deren Preis in Tausenden von Dollar bemessen wird. Ein privater Seminartag bei ihm kostet mittlerweile $12 000 – und die Nachfrage ist enorm. Ebenfalls hat er bereits zwei Staffeln der Reality-Show „The Pickup Artist“ produziert, die bei dem Sender VH1 ausgestrahlt wurden und ein voller Erfolg gewesen sind. Doch es war nicht immer so.
Pickup war relativ unbekannt – bis zu dem Zeitpunkt, an dem Neil Strauss(Nickname – Style) ins Spiel kam. Der Hollywood-Journalist, ein Autor mehrerer Bücher, wurde damit beauftragt einen Artikel über Pickup zu schreiben. Er lernte Mystery kennen, wurde einer seiner ersten Schüler und sein bester Freund. Nachdem er zwei Jahre von Mystery lernen durfte, einer der besten Pickup-Artists der Welt wurde, mit Mystery Seminare geleitet hat, die hübschesten Frauen Hollywoods in seinem Bett gehabt hat und schließlich mit der Gitarristin von Courtney Love’s Band zusammenkam, entschied er sich Pickup hinter sich zu lassen und schrieb ein ausführliches Buch über seine Erfahrungen der letzten zwei Jahre.
„The Game“ , so der Titel dieses Buches, wurde ein Bestseller und auf einmal war Pickup in aller Munde. Es hat sich, nach und nach, eine riesige Community etwickelt, die immer weiter ausgebaut wird. Mittlerweile gibt es einen Haufen Unternehmen die Pickupseminare anbieten. Das Internet ist von Informationen zu diesem Thema überfüllt, in jedem Land der Welt kann man ebenfalls Communities von Pickup-Begeisterten finden. Es gibt Foren, wo die Diskussionen die Leitungen heiß laufen lassen.
Doch was finden Männer im Pickup? Pickup bietet etliche Möglichkeiten seine Kommunikation auf ein ganz neues Level zu bringen. Es ist keine schlichte Ansammlung von Techiken, es beinhaltet keine Wunderpille, die dich über Nacht zum Casanova macht. Pickup zeigt dir lediglich einen Weg dich weiterzuentwickeln. Pickup kann die gesamte Weltanschauung umkrempeln und sich als Segen erweisen, doch den Weg muss man immer noch selbst gehen. Wie auch jeder Weg der Weiterentwicklung ist dieser Weg schwer und unkomfortabel – doch er hat seinen Nutzen, denn er bringt dich auf ein neues Level! MFM wird auch weiterhin zu diesem Thema berichten – also bleib dran!