Ist es noch koscher einen Dr. vor seinem Namen zu setzen? Ist es überhaupt notwendig?
Der promovierte Herr ist auch nicht mehr das, was er einmal war. Ein Skandal nach dem anderen geht durch die Medien, hier der „Doktor“ gefälscht, dort wurde auch geschummelt. Wie soll man da noch an die Authenzität des Dr. vor dem Namen glauben.
Moment mal, ist denn der Titel überhaupt noch wichtig? Lasst uns mal überlegen, welche Gründe man haben könnte einen Doktortite zu machen, oder, vorausgesetzt man bewegt sich auf der dunklen Seite der Macht, zu fälschen.
Prestige
Der akademische Grad des Doktors gilt seit Jahrhunderten als die Marke für überragende Intelligenz und Geistesstärke. Wie auch jede andere Errungenschaft, die eine immense Leistung und Einsatz erfordert, wird der Doktortitel zu einer Abzeichnung, geradezu einer Brandmarke, die den Träger als einen Profi des Geistes hervorhebt.
Dieser Eindruck veranlasst Menschen dazu den Herrn Doktor anders zu sehen und auch zu behandeln. Schätzungsweise erlangen lediglich 1,3 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland den akademischen Grad des Doktors. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die restlichen 98,7 Prozent dem Träger einen Heiligenschein gleich dazu aufsetzen.
Naja, mit 98,7 Prozent hab ich es wohl überzogen, denn, wenn man sich einige Doktoren aus der Nähe und in ihrem Element anschaut(und diese Möglichkeit kann man an einer Universität mehr als genug auskosten), dann sieht man oft Kaninchen, bei denen man nicht sicher sagen kann, ob sie jemals zu dem Drachen werden, den manche Menschen aufgrund ihres Titels in ihnen sehen.
Vertrauen
Warum sind es gerade die Politiker, bei denen die gefälschten Doktortitel immer wieder auffliegen?
Nun, zum einen ist es die Konkurrenz unter ihnen. Möglichst positive PR für sich selbst, möglichst negative für den Gegner, aber bloß so, dass es niemandem auffällt.
Daher werden Anwälte, Privatdetektive und mit Röntgenblick bewehrte Superhelden engagiert, die Tricksereien, Lügen und andere verwerfliche Tätigkeiten der Gegenseite aufdecken sollen. Der erschummelte Doktortitel des Herrn von Guttenberg ist das Paradebeispiel für derartige Tätigkeiten.
Es scheint manchmal so, als herrsche die Vorstellung, dass die Menschen einem mehr abkaufen, wenn sie wissen, man gehöre zu den schlaueren 1,3 Prozent. Doch es ist nicht zu übersehen, dass diese Vorstellung nicht von ungefähr entsteht.
Wer einen Doktortitel führt, genießt im Durchschnitt mehr Vertrauen, als jemand, der es nicht tut. Selbst wenn er in Ufologie erlangt, oder eher bezahlt wurde. Traurig, doch wahr.
Im nächsten Teil setze ich ich das Thema fort und zwar mit dem letzten und wichtigsten Grund für die Promotion und natürlich mit dem abschließenden Fazit, der mit den letzten Urteilen und Vorurteilen zu dem sagenumwobenen Doktor abrechnet.