Manch einem ist es vorbestimmt im Leben sehr hoch zu fliegen, anderen tief zu fallen und dieser Mann durfte beides haben. Er hätte es sich nie im Leben ausmalen können, wie tief und schmerzvoll sein Fall ausfallen würde.
Masayoshi Son war schon immer ein fleissiger, junger Mann, mit einer hellen Vision eines Tages zu den Technologiegiganten dieser Welt zu gehören. Als Teenager fasste er den festen Entschluss sein Leben der Technologie und der Informatik zu widmen und auch wenn es ihm nicht leicht fiel, verließ er seine Heimat und kam mit jungen 16 Jahren nach San Francisco.
Er schloss die High School ab und fing unverzüglich sein Studium der Ökonomie an, wobei er ohne sich zu schonen, abends Informatikkurse besucht hat. Masayoshi war ein findiges Kerlchen und es dauerte nicht lange bis er ein von ihm patentiertes Übersetzungsgerät für eine Million Dollar an Sharp Electronics verkaufen konnte. Von dem schönen Geruch des ersten Million beflügelt setzte er den Aufbau seines Imperiums fort. Er importierte das Spiel Space Invaders aus Japan und verbreitete es an dem Campus von Berkeley. Nach dem Abschluss seines Studiums verkaufte er ein weiteres, von ihm gegründetes Unternehmen an Kyocera und machte sich 1981 auf den langen Weg zurück nach Japan.
In Japan angekommen hatte Masayoshi keine Probleme bei der Aufnahme von Krediten. Die Banken liebten den knallharten Unternehmer und Masayoshi wurde immer mächtiger. Damals gründete er das Techno-Kind, das ihm die größten Schlagzeilen und die schlimmsten Kopfschmerzen bereiten sollte – SoftBank Capital.
SoftBank wächst rapide und laut, frisst immer mehr Unternehmen auf, besitzt 1995 sagenhafte 37 Prozent von Yahoo. Der Hunger von SoftBank scheint unstillbar zu sein und so vertilgt die Firma einen Startup nach dem anderen. Blöd nur, dass das Ganze in der euphorischen Phase der DotCom-Blase geschieht und die Depression noch bevorsteht.
Auf dem Zenit seiner Macht hat SoftBank einen Marktwert von 140 Milliarden Dollar und Masayoshi hält 53 Prozent des Unternehmens. Sein immenses Vermögen wird auf 76 Milliarden Dollar geschätzt, eine unstemmbare Summe.
Und dann platzt die Blase.
Der Fall von SoftBank ist legendär: Das Unternehmen verliert 98% des Höchstmarktwerts, Masayoshis Vermögen fällt über wenige Monate um 74,9 Milliarden Dollar, ihm bleibt ein schmieriges „Wechselgeld“ von 1,1 Milliarden Dollar. Das macht Masayoshi Son finanziell gesehen zu dem größten Loser der Geschichte.
Wie hat er darauf reagiert? Sich erhängt, oder in den Wahnsinn gesoffen?
Nein, Masayoshi ist knallhart geblieben und hat weiterhin gewirtschaftet, wobei er sein Vermögen mittlerweile fast versiebtfacht hat und somit der reichste Mann in Japan ist. Aber etwas grau ist er geworden….und einige Haare verloren. Ich würde sie mir auch vom Kopf reissen, wenn ich 75 Milliarden verlieren würde.
Image: nobihaya via Flickr