Eine neue Studie soll genau das nachweisen: Sperman soll bei Frauen Depressionen lindern. Ist da was wahres dran?
Einige Forscher schwören drauf: Es macht einen starken Unterschied, ob das Sperma beim Sex im Kondom, oder in der Frau landet – diese Studie garantiert es. Die Nachricht grassiert zurzeit im Netz wie ein Lauffeuer, doch vielleicht sollten wir das Ganze eher skeptisch betrachten.
Befassen wir uns mit den Fakten, die die Forscher zu dieser Schlussfolgerung führen.
1. Sperma enthält nicht nur Spermien und einen wilden Eiweiß-Cocktail,
sondern auch einige Hormone. Darunter sind Östrogene, Prostoglandine und Oxytocin. Bei den ersteren zwei ist die stimmungsaufhellende Wirkung bei Frauen bereits nachgewiesen und zu Oxytocin wird folgende Stellung genommen: Es ist ein Hormon, das die Geburt und Milchproduktion einleitet und somit soll es also auch depressionslindernd wirken, da es der Frau vorgaukelt Mutter zu werden.
So weit so gut, doch wenn wir es von der anderen Seite sehen: Bei Pärchen, die auf Kondome verzichten, nimmt die Frau meist die Pille, die ihrerseits ein hormonelles Präparat darstellt. Aufgepasst, es ist ein Präparat, das die oben genannten Hormone in weitaus höheren Dosen enthält, als eine Ladung Sperma. Leider wurde diese Tatsache bei der Studie nicht beachtet und somit ist das erste Argument wertlos. Q.E.D.
2. Bei Pärchen, die keine Kondome benutzen ist eine viel stärkere emotionale Bindung zu verzeichnen.
Dies liegt ebenfalls an den Hormonen, oder einer unbekannten, mysteriösen Substanz, die im Sperma enthalten ist.
Gegenargument: Man kann sich vorstellen, dass Pärchen, die keine Kondome benutzen, sich gegenseitig sowieso schon stark vertrauen, da Kondome nicht nur zum Schutz vor ungewollten Schwangerschaften hergestellt werden. Daher spielt hier schlicht und einfach ein psychologischer Aspekt seine Rolle. Ich glaube hier kann ich auch die Beweisführung abschließen.
Was wir ebenfalls nicht vergessen dürfen: Sperma hin oder her, doch ist es nicht so, dass Sex an sich Depressionen lindern kann? Kann schon zutreffen. Behalten wir das einfach im Hinterkopf, während wir auf weitere Studien warten, die ausgefeilt genug sind, damit wir hinterher der Freundin wirklich wissenschaftlich fundiert erklären können, dass schlucken sie fröhlicher macht!