Wenn-Dann und Betrachtung aus der dritten Person
5. Wenn-Dann Szenarios
Man sollte sich nichts vormachen, Versuchungen werden nicht plötzlich aus unseren Leben verschwinden und wir werden nicht immer stark genug sein, um diesen zu widerstehen. Doch wenn man an Punkt Nummer 3 denkt – gut geplant heißt gut gewappnet.
Nachdem man festgestellt hat, wo und wann die Versuchungen meistens auftreten, sollte man sich einen Plan darüber machen, wie man in dem jeweiligen Fall mit der Versuchung umgeht.
Wenn mein Wecker um 6 Uhr klingelt, dann gehe ich joggen. So kann ein Wenn-Dann Szenario aussehen. Es ist wichtig diese Szenarios immer positiv zu planen. „Wenn mein Wecker um 6 Uhr klingelt, dann lege ich mich nicht noch einmal hin“ – das funktioniert NICHT, denn diese Szenarios sind für das Unterbewusstsein, das ja auch mit der Versuchung umgehen soll, gedacht. Das Unterbewusstsein versteht keine Verneinungen und somit würde es das Szenario als „…dann lege ich mich noch einmal hin“ verstehen.
Je öfter diese Szenarios angewandt werden, umso besser werden sie eingeprägt und umso eher wird man die Versuchungen kaum noch bemerken.
6. Überbewertung des Schadens
Jede Versuchung trägt eine gewisse negative Konsequenz nach sich, doch um der Versuchung nachzugeben, bedient sich das Unterbewusstsein zweier Strategien: Unterbewertung und Abtraktion. Die Konsequenzen erscheinen nicht so schlimm, wie sie in Wirklichkeit ausfallen und liegen in weiter, weiter Zukunft, die scheinbar niemals eintreten wird.
Das beste Beispiel ist vielleicht die Gefahr von Lungenkrebs bei Rauchern. Die reale Wahrscheinlichkeit liegt bei 25% und es ist eine der schlimmsten und schmerzhaftesten natürlichen Todesursachen. Doch jeder Raucher denkt an die anderen 75% und stellt sich den Lungenkrebs als eine Krankheit vor, die sich gut mit Schmerzmitteln behandeln lässt.
Der Trick um diese Selbstsabotage zu umgehen ist das Gegensteuern. Man sollte die Konsequenzen künstlich überbewerten und so gut, wie möglich in die Gegenwart bringen. Die Methode funktioniert nicht immer, stellt jedoch eine gute Ergänzung für alle anderen Punkt dar.
7. Sich selbst von der Seite betrachten
Diese Methode wird seit Jahrzehnten von Rhetoriktrainern angewandt, um Redner zu schulen. Es klingt nach Hokus-Pokus ist jedoch eine sehr wirksame Methode.
Wenn man eine Rede hält(in unserem Fall vor einem Problem/einer Versuchung steht) sollte man versuchen, sich selbst von der Seite zu betrachten. Als wäre man eine fremde Person, die daneben steht.
Dadurch erscheinen einem viele Aspekte nicht mehr als „persönlich“. Auf diese Weise gewinnt man ganz neue Einblicke in die Dynamik des Spiels zwischen der Versuchung und der Willenskraft.
Na, wird das Kind, das neben mir sitzt seinen Marshmallow jetzt essen? Oder wird es so schlau sein in 20 Minuten gleich zwei davon zu kassieren?